Geschichte der Musik- und Kunstschule
Im Sommer 1974 formierte sich in Philippsburg erstmals eine Elterninitiative unter der Federführung von Frau Astrid Mattes, welche das Ziel hatte, auch in Philippsburg Kurse der Musikalischen Früherziehung für 4 – 6 – jährige einzurichten.
Im Januar 1975 erfolgte dann der entscheidende Gemeinderatsbeschluss. Einstimmig beschloss damals der Gemeinderat der Stadt Philippsburg die Einrichtung des Kurses Musikalische Früherziehung sowie die Übernahme von Kosten für benötigte Anschaffungen in Höhe von 4.000,-- DM sowie von 120,-- DM Defizit pro Kind und Jahr.
So konnten im März 1975 erstmals zwei Kurse Musikalische Früherziehung mit insgesamt 24 Kindern beginnen. Die Unterbringung erfolgte zunächst im Soldatenheim.
Wenngleich diese Kurse in Kooperation mit der Jugendmusikschule Bruchsal stattfanden, so bestand zu diesem Zeitpunkt noch keinesfalls Einigkeit darüber, wie es mit der musikalischen Ausbildung in Philippsburg weitergehen sollte.
Noch Ende 1976 waren verschiedene Modelle im Gespräch:
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der Anschluss an die Jugendmusikschule in Bruchsal
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der Anschluss an die Musikschule in Waghäusel
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oder die Gründung einer eigenständigen Musikschule
Allerdings bestand zu diesem Zeitpunkt dringender Handlungsbedarf, da die ersten Kinder den Kurs Musikalische Früherziehung bereits beendet hatten und den Eltern an der Weiterführung der musikalischen Ausbildung gelegen war.
Erst in der Gemeinderatssitzung vom 29. März 1977 wurde endgültig der Anschluss an die Jugendmusikschule Bruchsal beschlossen und in Philippsburg entstand eine Zweigstelle.
Nun endlich konnte in Philippsburg ein geregelter und verlässlicher Musikunterricht gewährleistet werden.
Dass dies möglich war ist sicherlich zu einem großen Teil dem unermüdlichen Einsatz der Eltern zu verdanken, aber auch dem großen Engagement des damaligen Philippsburger Bürgermeisters Fritz Dürschnabel, sowie dem damaligen Gemeinderat.
Im Jahr 1978 wurde dann eine junge italienische Künstlerin zur Zweigstellenleiterin berufen, die bis ins Jahr 2000 die Geschicke der Musikschule in Philippsburg bestimmen und diese nachhaltig prägen sollte: Frau Rita Maria Fleres.
Im Jahre 1989 erfolgte die Loslösung vom Mutterhaus in Bruchsal.
Als Rechtsform wurde ein Verein gegründet, welcher am 07. Juli 1989 ins Vereinsregister eingetragen wurde. Laut der Vereinssatzung, welche mit wenigen Ergänzungen heute noch Gültigkeit hat, ist der Vorsitzende des Trägervereines kraft Amtes immer der Bürgermeister der Stadt Philippsburg, und so wurde Fritz Dürschnabel 1. Vorsitzender des Trägervereines für die Musik- und Kunstschule Philippsburg.
Die Schulleitung wurde in die bewährten Hände von Rita Maria Fleres gelegt.
Allerdings fand noch im selben Jahr ein Wechsel an der Vereinsspitze statt, Jürgen Schmidt wurde zum Bürgermeister gewählt und wurde somit für die nächsten 16 Jahre auch 1. Vorsitzender des Trägervereines.
Kurz nach der Verselbstständigung der Musik- und Kunstschule Philippsburg erfolgte, nachdem die Musikschule zu diesem Zeitpunkt schon in verschiedenen Räumlichkeiten untergebracht war, der Umzug in das heutige Gebäude in der Weißen-Tor-Strasse 14.
Im Jahre 2000 ging die langjährige Leiterin Rita Maria Fleres in den wohlverdienten Ruhestand, und der aus Köln stammende Komponist, Pianist und Musikpädagoge Matthias Hutter übernahm ab Oktober die Leitung der Musik- und Kunstschule in Philippsburg.
Im Jahr 2005 wurde Stefan Martus zum neuen Bürgermeister in Philippsburg gewählt und übernahm somit auch den Vorsitz im Trägerverein.
Aus den 24 Schülern im Jahr 1975 ist mittlerweile die stattliche Zahl von ca. 360 Schülern erwachsen.
Diese werden zur Zeit von 20 Lehrern in 17 Fächern unterrichtet.
Es bestehen enge Kooperationen mit verschiedenen Philippsburger Musikvereinen und Schulen.
Seit dem Schuljahr 2012/2013 wird in der Hieronymus-Nopp-Schule das Projekt „Orchesterklasse“ durchgeführt.